Donnerstag, 24. Oktober 2013

Herbstmond in Aachen



Sylt

Haben mal wieder Sylt besucht. Sind dort natürlich ausgiebig geradelt, haben Krabben gepult, Fotos gemacht.

Krabbenpulen am Hafen von Hörnum


Der Kampener Leuchtturm von der Uwe-Düne aus.
Westerland von der Uwe-Düne aus.
Am Roten Kliff.
Ente und Eule am Strand vorm Roten Kliff.
Der Wegweiser zum Fahrradständer auf der anderen Straßenseite.
I My Bike (sic!)

Bike Spotting

Hin und wieder sehe ich mal ein oder zwei andere Bromptons im Aachener Stadtgebiet, normalerweise fahrend. Da bleibt normalerweise keine Zeit für einen schnellen Schnappschuss. Selten dagegen, dass mal eines draußen abgeschlossen wartet. Das würde ich mit meinem Brompton sicher nicht riskieren.


Hier hat jemand nicht gespart, ein P6RD-X mit SON, Edelux-Scheinwerfer, Easy Wheels und Front Luggage Block. Ich glaube so was würde ich zumindest an etwas anschließen, damit es nicht gleich jeder wegtragen kann.

Weiters gibt es in Aachen zwar nur wenige, aber immerhin doch Lastenräder. Ich rede mir ja schon länger ein, dass wenn ich mal nicht mehr im 5. Stock wohne und dafür mal was Geld über habe, ein Lastenrad her muss.

Die Post hat dabei inzwischen natürlich elektrische Unterstützung:


Und bei der Rückkehr vom Maronensammeln im Park kam uns dann dieses hübsche Stück unter:


NYC und die Citibikes

Wir waren neulich 10 Tage in New York City und sind dort mit der Subway gefahren, zu Fuß gegangen, mit dem Wassertaxi gefahren, und wir sind Fahrrad gefahren. Genauer Citibikes. Das ist das Leihfahrradsystem, das im Frühjahr in Manhattan und Teilen von Brooklyn flächendeckend eingeführt worden ist.

Hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht dazu, den ich ursprünglich ins Forum von www.nyc-guide.de geschrieben habe:

Anmelden ist einfach. Man braucht eine Kreditkarte, anders ist eine Zahlung nicht möglich. Ohne Kreditkarte ist man in NYC aber wohl eh aufgeschmissen. Es werden für einen 7-Tagepass 25 Taler plus Steuer abgebucht und zusätzlich 100 Taler Kaution, die man nach Ablauf der 7 Tage wieder zurückgebucht bekommt. Pro Kreditkarte kann man maximal zwei Pässe (und damit Fahrräder) gleichzeitig haben. Ist aber nur schlau, wenn man wirklich immer gemeinsam unterwegs ist. Will man sich mal aufteilen und später wieder treffen, kuckt sonst derjenige in die Röhre, der nicht die Kreditkarte hat auf der die Pässe laufen. Denn man bekommt ja nicht je ein Kärtchen, auf dem Citibikepass steht, sondern die Kreditkarte selbst wird zum Citibikepass, oder eben zu zwei Pässen.

Wir haben mit der Europäischen Kreditkarte den Fehler gemacht, sie reinzuschieben und - typisch deutsch  - auf weitere Anweisungen zu warten. Dann sieht offenbar der Kartenleser den Chip auf der Karte und versucht ihn zu lesen, scheitert daran und akzeptiert die Karte nicht. Es gibt leider nirgends eine Erklärung, was genau man nun falsch gemacht hat, oder wir haben irgendwelche zarten Hinweise entweder nicht gesehen, oder verstanden. Sobald man aber die Karte nur kurz reinsteckt und gleich wieder herauszieht klappts ganz normal.
Hat uns einige Nerven gekostet, bis wir das herausgefunden haben. 

Eine Station vom High Line Park aus fotografiert. Die Säule am oberen Ende ist der Kiosk.


Will man nun ein Rad aus der Station nehmen, geht man an den Kiosk. (Ich habe mit der Bezeichnung erst so meine Probleme gehabt, denn gemeint ist ja diese Säule mit Touchscreen und Kartenschlitz, die am Ende der Station steht und an der man auch die Pässe erwirbt.) Dort tippt man auf den Bildschirm, wählt zuerst die Sprache aus, dann, dass man Zahlencode(s) will, steckt die Kreditkarte rein und zieht sie wieder heraus, bestätigt, dass man keine Fußgänger übern Haufen radeln will. Dann zeigt einem der Bildschirm den oder die Zahlencode(s) an und druckt sie einem zusätzlich auf einen Quittungszettel aus. Sind fünfstellig und bestehen nur aus 1en, 2en und 3en und sind ab Ausgabe 5 Minuten lang an dieser Station gültig.

Mit dem Zettelchen in der Hand geht man nun zu einem Dock mit Fahrrad. Am Dock ist ein Tastenfeld mit ein paar kleinen Kontrolleuchten. Rot ist schlecht, dann ist das Rad als kaputt gemeldet und wartet, dass ein Servicetechniker es mitnimmt und repariert. Als weithin sichtbares Zeichen drehen erfahrene Citibiker auch den Sattel mit der Sattelnase nach hinten, denn die winzige rote Leuchte sieht man nur aus der Nähe gut. Hat man ein intaktes Rad gefunden, tippt man den Code auf dem Tastenfeld ein und es sollte grün leuchten. Jetzt kann man das Rad nach hinten aus dem Dock herausziehen. Wenn man nur nach hinten zieht, klemmt das ziemlich. Ganz leicht geht es, wenn man das Rad am Sattel hinten um etwa 10 cm anhebt. Beim dritten Mal hat man den Dreh raus und es wirkt fast elegant.

Ein kurzer Check. Ist genug Luft drauf, gehen die Bremsen, los geht's.
Andernfalls Rad wieder andocken, neuen Code geben lassen, anderes Rad abdocken. Am Dock mit dem kaputten Rad dann die Reparaturtaste drücken. Dann ist das Rad bis zur Reparatur gesperrt. Achtung: Nicht beim Eintippen eines Codes nicht unabsichtlich auf die Reparaturtaste drücken. 




Zum Andocken das Rad ins Dock hineinschieben (lies: kräftig hineinrammen) und in die Halterung gedrückt halten, bis die grüne Leuchte bestätigt, dass es eingerastet ist, wenn stattdessen rot kommt, nochmal reinrammen. Falls weder grün, noch rot kommt, kräftig prüfen, obs verriegelt ist, manchmal ist auch einfach nur die Leuchte selbst kaputt. Wenn man es nicht richtig andockt, wirds sonst teuer. Ob das Andocken geklappt hat, kriegt man auch heraus, wenn man versucht, sich neue Codes geben zu lassen. Denn das geht nur, wenn mit dem Pass gerade kein Rad abgedockt ist.

Selbst auf solchen Straßen ohne Radweg lässt es sich in NYC passabel radeln.

Hat man erst einmal ein Rad ergattert, kann man im gesamten Manhattan südlich des Central Parks und Teilen Brooklyns beliebig lange ohne weitere Kosten herumradeln, wenn man nur alle halbe Stunde das Rad an einer Station kurz andockt und mit neuem Code wieder abdockt. Das dauert weniger als zwei Minuten. Die Stationen sind gut verteilt, selten ist die nächste weiter weg als einen Block, meistens stellt man plötzlich fest, dass man schon vor einer steht. In den Medien hat es ja im Vorfeld und kurz nach der Einführung viel Gemaule gegeben, dass die Stationen das Straßenbild verschandeln und Parkplätze kosten würden. Tatsächlich fügen die Stationen sich aber so gut ins Bild ein, dass wir uns oft per Smartphone-App bis auf wenige Meter haben heran dirigieren lassen, bevor wir sie überhaupt erkannten. (Ging uns übrigens auch mit den Eingängen zur Subway so.)

Der Vorteil gegenüber Rädern, die man dauerhaft leiht, sobald man am Ziel ist und ein Fahrrad nur lästig wäre, dockt man an und ist alle Sorgen los, Diebstahl kein Thema. 

Man bekommt natürlich auf dem Rad auch einige Ecken zu sehen, die einem sonst wohl entgehen würden.



Gegen Parkplatzmangel (und Diebstahl) hilft das Autoregal.

Klar gibt es auch Probleme.
Je nach Tageszeit und Stadtteil ist es entweder schwierig, eine Station mit intakten Räder zu finden, oder alles ist voller Räder und man findet kein freies Dock um sein Rad loszuwerden. Manchmal macht die Software am Kiosk Probleme, manchmal sind Kreditkartenleser kaputt. Zeitweise muss man also eine gewisse Frustrationsresistenz an den Tag legen. Da heißt es New Yorker sein, ruhig bleiben.
Die Mitarbeiter des Systems aber, und das scheinen einige zu sein, reparieren, machen Wartung, bringen Räder aus vollen Stationen in leere. Das System ist neu in der Stadt, da gibt es Kinderkrankeiten, aber es scheint jetzt schon ein großer Erfolg zu sein. Die New Yorker nehmen es überwiegend sehr positiv auf, sind neugierig und probieren es aus. Für viele schien es schon in ihren Alltag integriert zu sein.

Little Italy, an dem Sonntag autofreie Zone und dementsprechend bevölkert.

Ein Restaurant neben dem anderen, mit hübsch gedeckten Tischen an der Straße.

Gutgelaunte Cops auf Polizeipferden, bestimmt nur für uns Touris.

Nichts ist unmöglich

Selbst die pannensichersten Fahrradreifen sind nicht unverwundbar.

Nachdem ich anfangs das Brompton gerne mit Kojak-Reifen gefahren bin, störte mich aber deren Empfindlichkeit doch zu sehr. Deswegen habe ich zuerst am Hinterrad auf Marathon gewechselt, als Kompromiss zwischen Pannensicherheit, Gewicht und Komfort. Vorne blieb zunächst der Kojak, denn Platten gibts beim Brompton eh fast nur am Hinterrad.

Als ich dann aber den verbliebenen Kojak an einer Bordsteinkante kaputtgekriegt habe, war klar, es muss auch da was robusteres her. Ich hätte gerne komplett auf Marathon umgerüstet, aber der Händler hatte nur noch einen Marathon Plus.

So kam also der Marathon nach vorne, der Marathon Plus nach hinten.

Ich dachte, damit wären Reifenpannen ein für alle mal erledigt. In dem Glauben blieb ich etwa zwei Wochen, bis es auf dem Radweg an der Jülicher Str. stadtauswärts vernehmlich knackte und ich keine 100 m weiter mit plattem Hinterrad stand.



Dieser fiese Splitter war von außen unsichtbar vollständig im Reifen verschwunden. Muss vorher Teil einer größeren Scherbe und dann abgebrochen sein, daher wohl auch das knackende Geräusch.

Seit dem bin ich mehrere Monate beschwerdefrei mit den Reifen gefahren. Es war wohl einfach ausgesprochenes Pech, den einen Splitter zu finden, der auch den Marathon Plus schafft.

Donnerstag, 5. September 2013

The Swabian Love Handle

Ich habe mit großem Interesse gelesen, wie man in Kopenhagen teilweise versucht Radlern das Leben angenehm zu machen: The Copenhagen Love Handle

Das sind Dinge, die nichts mit Verkehrssicherheit zu tun haben, kein Geld bringen (außer vllt. ein bisschen über Werbung), in keiner Weise unverzichtbar sind. Aber es sind solche Details, die dem Radfahrer sagen, Du bist erwünscht, wir wollen, das Du hier gerne radelst.

In Fellbach bei Stuttgart gibt es nun eine Fahrradstraße. Dort sind Autos erlaubt, aber Fahrräder haben Vorrang. Es ist nur eine kleine Straße, aber sie hat eine gewisse Symbolwirkung.


Weitere Informationen dazu beim VCD Fellbach.

Diese Fahrradstraße mussten wir uns, als die Gelegenheit kam, mal ansehen. Auf dem Weg dorthin, beim queren der Stuttgarter Straße sahen wir dann zum ersten mal die heimische Form des Copenhagen Love Handle.


Wir waren ehrlich ganz aus dem Häuschen. Was für eine nette Geste!

Später haben wir noch einige dieser Swabian Love Handles in Stuttgart gesehen.

Stellt sich heraus, das gibt es in Deutschland schon sein über zehn Jahren, also vllt. schon länger, als in Dänemark: http://de.wikipedia.org/wiki/Ampelgriff

Mittwoch, 4. September 2013

Blücherplatz

Vor einigen Wochen ist entlang des Blücherplatzes die Fahrbahn neu geteert worden und man hat dort die Gelegenheit genutzt, einen Fahrradstreifen zu markieren. Dort entlang zu radeln fühlt sich jetzt tatsächlich wesentlich angenehmer und sicherer an.


Das Radweg-Ende-Schild wird dann wohl überflüssig.

Was das mit den Schuhen auf sich hat, ist mir auch nicht klar. Wenn man mal drauf achtet, findet man an einer ganzen Reihe von Ampeln welche.



Vorher waren dort nur zwei reichlich breite normale Fahrspuren, die alle Autofahrer zu einer flotten Fahrweise einluden, aber umso weniger zum Radeln. Jetzt wird es zwischen den Autos etwas dichter, was vllt auch das Tempo im Schnitt etwas herunterdrückt.
Es sind auch keine zwei Spuren mehr markiert, sondern nur eine, auf die Autos in zwei Reihen nebeneinander passen. Das scheint so beabsichtigt zu sein. Vllt wären zwei markierte Spuren auch unzulässig schmal geworden.



Besonders toll finde ich, dass der Radstreifen nicht nur an sich relativ breit ist, sondern zusätzlich noch ein Abstand von den parkenden Autos einkalkuliert ist.
Man kann also, wenn man nicht zu weit rechts auf dem Fahrradstreifen fährt, kaum noch getürt werden. Chapeau!

(Ist leider ein Punkt, der mich an der Jülicher Straße von der Elisabeth-Kirche stadteinwärts besonders stört. Dort verweist einen die Markierung des Schutzstreifens in die Gosse, in die geparkte Autos teilweise hineinragen. Der markierte Schutzstreifen, führt eher dazu, dass Autofahrer wenig Verständnis aufbringen, wenn Radler zu geparkten Autos einen Sicherheitsabstand halten.)

 






Sonntag, 30. Juni 2013

Zum Deftigen



Aachen hat durchaus schöne Seiten. Viele hübsche Hinterhöfe und Hofeinfahrten, Fassaden.


Manchmal muss man sowas einfach Fotografieren. Auch, wenn das Foto selten die Wirkung wiedergibt, die das Motiv in dem Moment auf einen hatte, als man davor stand.


Schon alleine in der Ottostraße (alle Fotos in diesem Eintrag stammen von dort) finden sich einige hübsche Details.

Logbuch: 21ster Juni

Fürs Protokoll. Da man ja täglich solche Fotos machen kann, hier nur wieder zwei Beispiele von neulich. Aufgenommen am Freitag gegen 17:30. Im Feierabendverkehr wirkt sich das Parken in zweiter Reihe natürlich besonders gravierend aus.


Die Parklücke direkt neben dem Lieferwagen wurde gerade erst frei, kurz vor der Aufnahme des Fotos.


Die Preisfrage ist nun, würde es ausreichen zwei bis drei (ein Sprinter braucht ja schon zwei für sich) mehr Parkplätze zu haben, damit nicht die zwei Fahrzeuge in zweiter Reihe parken?

Oder würden weitere Parkplätze vllt gar nichts an der Situation ändern, weil sie wahrscheinlich auch schon vollgeparkt gewesen wären?

Wieviel Parkplätze würden also eigentlich gebraucht? Es gibt ja die Theorie, das mehr Platz für Autos dazu führt, dass mehr Autos kommen. Demnach lässt sich Überfüllung nicht mit weiterem Parkraum mindern.

Mittwoch, 29. Mai 2013

Kleinwagen, ganz groß.


Jülicher Straße. Man vergleiche mit dem Blogpost Jülicher Straße. Es ist tatsächlich bis auf wenige Meter die gleiche Stelle.

Man sieht im Bild auch recht gut die tief in den Asphalt eingefahrenen Rinnen, in denen sich das Regenwasser sammelt. Die allermeisten Autofahrer geben sich in der Situation deutlich erkennbar Mühe, Fahradfahrer nicht nasszuspritzen, fahren langsamer und/oder seitlich versetzt, so dass die Räder nicht in der Rinne fahren.

Trotzdem kommt immer irgendwann ein gedankenloser Idiot, und es passiert.
Und der bleibt im Gedächtnis, und man ärgert sich natürlich über die Autofahrer, selbst wenn die allermeisten von ihnen doch bemüht sind, sich fair zu verhalten.

Und so ist es auch mit den bösen Radfahrern. Autofahrer sehen gar nicht die vielen Radfahrer, die sich im Straßenverkehr zu benehmen wissen. (Ja, einige Motoristen sehen tatsächlich keine Radfahrer, und zwar bis es beinahe kracht. Man sieht nur das, wonach man Ausschau hält, und wer nicht mit Radfahrern rechnet, sieht sie auch nicht.) Aber den einen Idioten, der eben auch dann einer bleibt wenn er auf dem Fahrrad sitzt, den sehen sie. Und so sind dann eben die Radfahrer.

Montag, 27. Mai 2013

Parkplatzmangel?

Wenn es denn schon mal freie Parkplätze gibt, werden sie immer noch nicht benutzt.



Vllt weil man Einparken in der Fahrschule nicht richtig gelernt hat?
Oder ist es der Versuch ohne Parkschein ungeschoren davonzukommen, weil man ja nicht parkt, sondern den Karren einfach irgendwo auf der Straße stehen lässt?

Auf dem Foto sieht man, wie ein schwarzer Volvo den Radstreifen blockiert.
Unmittelbar neben dem Volvo ist die Parkbucht frei.

Weiter vorne kurz vor der Ampel blockiert ein Anhänger den Radstreifen.
Auch dort ist rechts daneben genug Platz in der Parkbucht.

Als Radfahrer darf man sich dann irgendwie durchwurschteln, kennt man ja.

Freitag, 17. Mai 2013

Routenplanung

Was beeinflusst die Routenplanung von Alltagsradlern in Aachen?

Die relative Verkehrsdichte? Die Vermeidung von Umwegen? Die Schönheit des Straßenbilds?

Oder die Vermeidung von unwegsamem Gelände?

Es gibt ein paar Punkte in Aachen, die für mich oft auf dem kürzesten Weg liegen, aber mich jedes mal mehr an eine Motocrossrennstrecke erinnern, als an städtische Infrastruktur.

Das eine ist der Rehmplatz mit seinem holprigen Kopfsteinpflaster.


Erwartet ernsthaft jemand von Radlern, dort der Versuchung zu widerstehen, auf dem Bürgersteig zu fahren?

Die andere Stelle ist die Martin-Luther-Straße, die auf den Kaiserplatz zuführt.






Die Straße, oder was von ihr übrig bleibt, zwischen parkenden Autos, ist recht schmal. Dabei ist sie nicht einmal eine Einbahnstraße. Als Radler sieht man sich gezwungen da zu fahren, wo der Asphalt intakt ist, so wie auf dem Foto zu sehen. Dann kommt natürlich kein Auto von hinten vorbei.

Auch so kann man also verkehrsberuhigte Zonen schaffen.

Entgegenkommende Autos zwingen einen dann doch ins Schlagloch, wenn man nicht geduldig wartet, bis sie passiert haben.

Es gib ein Meldeformular der Stadt Aachen für Straßenschäden. Ob ich die zwei Beispiele dort mal melde?

Hat das mal jemand ausprobiert? Hat es geholfen?

Jülicher Straße

Es ist alles wie immer.

Es gibt Autofahrer, die wollen die Straße für sich haben und ich Radler soll nicht stören. Aber ein selbsverständliches bisschen Aufwand treiben und so parken, dass ich das Fahrradstreifchen nicht verlassen muss, ist zu viel verlangt.

Natürlich ist es ohnehin gefährlich diesen Fahrradstreifen zu befahren, wegen der sich öffnenden Türen.




Die Jülicher Straße ist eigentlich recht breit. Es dürften an der gezeigten Stelle etwa 27 m von einer Hausfassade bis zur gegenüberliegenden sein.

Davon entfallen geschätzt etwa:
4 mal 2,8 m auf Autofahrspuren,
2 mal 1,8 m auf Autoparkplätze,
3,5 m Busspur und
2 mal ca. 0,8 m Radfahrstreifen.
Die restlichen ca. 7 m sind Bürgersteig und Rinnstein.

Man räumt dem Rad also großzügige 6%,
den Fußgängern 24%,
dem Bus 13%
und den (fahrenden oder parkenden) Autos 55%
der gesamten Breite ein.

Und dann stellen sie mit Autos auch die 6% noch zu.


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Samstag, 11. Mai 2013

Gestatten Sie, ...

... dass ich Sie einander Vorstelle?


Eine für mich größere Anschaffung der letzten Jahre ist also dieses Faltrad.
Selten habe ich es so wenig bereut, eine für mich doch recht ordentliche Menge Geld auszugeben.

Lange habe ich im Internet über Falträder gelesen und war mir sicher, dass ich eines Tages mal ein Birdy oder Brompton besitzen werde. Allerdings war ich mir ebenso sicher, dass es während des Studiums schlicht unerreichbar bleiben würde.

Erfreulicherweise habe ich in dem Punkt geirrt.

Bei näherer Betrachtung entsprach das Brompton dann doch viel mehr meinen Vorstellungen als das Birdy. Falträder anderer Hersteller kamen gar nicht in betracht.

Das Birdy ist sicher im Vorteil, wenn man ernsthafte Touren plant und auf Vollfederung Wert legt. Auch gibt es anscheinend eine größere Anzahl gängiger Komponenten/Schaltungen die am Birdy verwendbar sind.

Für mich stand aber eher die elegante und kompakte Faltung des Bromptons im Vordergrund, denn es sollte möglichst bequem im Bus und der Bahn mitzunehmen sein. Lange Touren fahre ich nicht, eher sind es kurze Wege (bis etwa 15 km) innerhalb Aachens oder anderer Städte.

 

Ich habe dann beschlossen, keine halben Sachen zu machen und das Rad so zu bestellen, wie ich mir optimal vorstellte. Und das war rückblickend betrachtet genau die richtige Entscheidung.

Schließlich wurde es ein H6RD mit Nabendynamo von Schmidt, LED-Leuchte, Standlicht vorne und hinten, Brooks B17 Ledersattel, easy wheels, front luggage block mit T-Bag. und um 12% reduzierter Übersetzung, um in Aachen an Steigungen nicht schwitzen zu müssen.

Das Kürzel H6RD steht für: Lenkervariante H, 6 Gänge, Gepäckträger und Dynamo.



Die Touringtasche in Verbindung mit der Befestigung vorne am Rahmen hat sich als eines der für mich wichtigsten Features des Rades herausgestellt. Die Tasche habe ich immer dabei. Nie mehr ärgere ich mich über einen wegen Rucksacks verschwitzten Rücken.



Es passt in die Tasche ziemlich genau etwas mehr an Einkauf hinein, als ich bereit bin in den fünften Stock zu tragen. Mehr Platz braucht's also definitiv nicht.

Auch das Rad mit seinen etwa 13 kg Gewicht trage ich ohne größere Probleme die 81 Stufen herauf. Leichter wäre schön, aber so ist es akzeptabel. Auf ebenem Boden lässt es sich in gefaltetem Zustand mit den easy wheels schön rollen, man trägt es nur über Stufen und Treppen.

Bestellt habe ich das Rad zunächst mit Schwalbe Kojak als Reifen. Die sind profillos, wiegen sehr wenig und fahren sehr komfortabel. Am Ende war mir Pannensicherheit aber doch wichtiger und inzwischen ist es Marathon vorne und Marathon Plus hinten.

Und das H6RD hat einen Kumpel, das M6RD, ebenfalls 12% reduziert, mit C-Bag, Brompton-Green-Label-Reifen und Nabendynamo von Shimano:


So können Chris und ich auch ohne großen Aufwand auf Reisen die zwei Räder einfach ins Auto legen und es ist immer noch reichlich Platz für Gepäck. Man ist am Zielort schön mobil, kann radelnd die Gegend erkunden.

Die Courier-Tasche ist die aufgeräumtere und schönere Tasche gegenüber meiner Touring-Tasche. Mir war vorrangig die Größe wichtig, sonst würde ich wohl auch eher die C-Tasche wählen.

Der Shimano Nabendynamo funktioniert nach einem Jahr noch einwandfrei, ebenso der SON. Beide sind beim Fahren unauffällig genug, dass wir auch tagsüber immer mit Licht fahren.

An beiden Lenkern sind anstelle der Originalgriffe jetzt Ergons montiert. Das hat sich gelohnt.



Chris hat den Originalsattel von Brompton gegen einen SQ Lab getauscht und ist mit dem nun recht zufrieden. Ihre lange Suche nach einem akzeptablem Sattel scheint ein gutes Ende genommen zu haben.

Mir erschien der B17 zu schmal für meine Kehrseite. So hübsch ich ihn auch finde, für die aufrechte Sitzposition, die ich bewusst gewählt habe, passt er mir nicht optimal. Ich werde ihn behalten und vllt irgendwann auf einem Rad mit gebeugterer Haltung nochmal probieren. Mit einem gebraucht erstandenen B68 fahre ich inzwischen glücklich und bequem.


 Da er ein wenig aus der Form ging, habe ich den B68 mit Lederschnüren aus dem Bastelladen geschnürt.


Bei den Preaged-Versionen der Sättel von Brooks sind anscheinend schon Löcher drin und es werden wohl auch Schnüre direkt mitgeliefert, da deren Flanken vermutlich schneller dazu tendieren, in die Breite zu gehen. Meiner ist nicht preaged, also war DIY angesagt. Zu meiner Überraschung waren die Löcher mit einer billigen Lochzange gar kein Problem.

Um eventuelle Probleme bei der Mitnahme im ÖPNV zu vermeiden, haben wir die Überstülphüllen, die es als Zubehör gibt. Offiziell ist das Verhüllen in Zügen der Deutschen Bahn nicht (mehr) nötig, aber in Bussen der Aseag und z.B. den Bussen auf Sylt. Die Busfahrer in Aachen und auf Sylt haben sich bisher aber noch nie am unverhüllten Paket gestört. Einzig beim Einstieg in den Bus in Westerland hat eine Kontrolleurin auf Verhüllen bestanden. Haben wir gerne gemacht, und schon war sie zufrieden.


Freitag, 10. Mai 2013

HGW, Deutschlands Fahrrad-Hauptstadt


Vor gar nicht so langer Zeit habe ich gelernt, dass keineswegs etwa Münster Deutschlands Fahrradhauptstadt ist, sondern Greifswald. Nun hatte ich Gelegenheit mir das aus der Nähe anzusehen und es hat mir sehr gefallen. Es ist eine niedliche kleine Stadt in der es sich wohl gut aushalten lässt.

Besonders die Altstadt bietet ein paar hübsche Motive.

Ja, Fahrradhauptstadt. Tatsächlich sieht man Radler überall. Die Infrastruktur ist relativ fahrradfreundlich gestaltet. Die Verkehrsplaner haben hier offenbar stets das Fahrrad als Verkehrsmittel im Blick. Möglich, dass es woanders in der Welt bessere Lösungen gibt, als die hier gewählten, aber der ehrliche Wille das Radeln zu unterstützen ist wirklich erkennbar.


Man nimmt beispielsweise den Autos Parkplätze weg und gibt sie den Rädern. Das ist ein klares Zeichen dafür, dass hier ganz bewusst nicht allein fürs Auto geplant wird.


Und mitunter wird das Rad sogar zum Kunstgegenstand:




Ein weiterer Pluspunkt, besonders gegenüber Aachen, es gibt Wasser, einen Hafen, Schiffe ... 


... und ...


... Hoffnung.


Der aufmerksame Betrachter erkennt sofort den noblen Briten im Vordergrund. Das ist der treue Freund, der mich gewissermaßen veranlasst hat dieses Blog anzulegen. Ich werde ihn im nächsten Blogeintrag mal vorstellen.

Einen Besuch Wert ist auch der Strand von Binz auf Rügen, wo mich besonders das folgende Bauwerk beeindruckt hat:


Der ehemalige DLRG-Rettungsturm wird heute für Ausstellungen und als Außenstelle des Standesamts genutzt. So sah wohl die Zukunft aus der Vergangenheit gesehen aus.

Und auch dort gibt es nicht nur ein paar verschämte Fahrradständer, sondern ausgewachsene Fahrradparkplätze.


Und es gibt ein Leihfahrradsystem mit Ausleihstellen an Stränden, zentralen Plätzen und anscheinend jedem Bahnhof in der Gegend. Die Preise erscheinen mir angemessen. Die Räder, die ich gesehen habe, schienen durchweg in einwandfreiem Zustand zu sein.
 

Also irgendwas machen die ziemlich richtig da in der Gegend.